Gaming-Übersetzungen: Vom Alltag und Leid der Spieleübersetzer

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Gaming-Übersetzungen: Vom Alltag und Leid der Spieleübersetzer

Bevor ein Videospiel international vermarktet werden kann, muss es zunächst für das jeweilige Land, indem es verkauft werden soll, übersetzt und kulturell angepasst werden. Dieser Vorgang wird Lokalisierung genannt und stellt für die zuständigen Übersetzer oft eine große Herausforderung dar. Wir werfen einen Blick darauf, welche Fallstricke auf dem Weg zum perfekten Game warten und nennen ein paar Beispiele, wo die Übersetzung ordentlich schiefgelaufen ist.

Besonderheiten beim Übersetzen von Videospielen

Die Liste an Texten, die ein Spieleübersetzer bearbeiten muss, ist schier endlos. Die Dialoge im Spiel sind dabei nur der Gipfel des Eisberges, denn in den meisten Games gibt es darüber hinaus noch unendlich lange Itemlisten, Handbücher und Marketingtexte, die genauso viel Beachtung finden müssen. Professionelle Übersetzungsbüros müssen darüber hinaus immer das große Ganze im Blick behalten und die Texte im Zusammenhang zur jeweiligen Situation im Spiel betrachten, denn gerade im Englischen kann ein und dasselbe Wort häufig mehrere Bedeutungen haben. Zusätzlich dazu, wird das Game meist in verschiedenen Versionen produziert. Für die Xbox werden zum Beispiel andere Fachbegriffe für die Steuerung benutzt, wie für die Playstation oder den PC. Wenn hier ein Fehler passiert, kann das für den Spieler gravierende Folgen haben, da das Spiel dann nicht mehr richtig steuerbar ist. Besondere Herausforderungen stellen auch die oft fantasievollen Eigennamen der Charaktere, die Bezeichnungen von technischen Details (wie zum Beispiel Waffen) und der Humor im Spiel dar. Denn dieser ist regional sehr unterschiedlich und viele Sprüche lassen sich nicht eins zu eins übersetzen. Bei Monkey Island wurden deshalb für die deutsche Version die Dialoge meist komplett neu geschrieben.

Gaming-Übersetzungen: Vom Alltag und Leid der Spieleübersetzer - 1 Quelle: easytrans24.com

So entstehen Fehler bei Gaming-Übersetzungen

Übersetzungsfehler in Videospielen liegen häufig nicht an den Übersetzern selber, sondern an den gegebenen Umständen. Wenn das Budget für das Game beschränkt ist, unterliegen die Texte meist Zeichenbeschränkungen. Das stellt den Spieleübersetzer vor ein Problem, denn im Deutschen werden zum Beispiel deutlich mehr Zeichen benötigt als im Englischen. So kommt es manchmal zu recht kuriosen Abkürzungen im Spiel, die vom Spieler nicht mehr entzifferbar sind. Auch die Zeit sitzt dem Mitarbeiter im Nacken, denn die Lokalisierung ist häufig einer der letzten Schritte bei der Spielentwicklung. Wenn das Veröffentlichungsdatum feststeht, bedeutet das häufige Überstunden und Nachtschichten. Bei größeren Spieleproduktionen beginnt die Übersetzung meistens schon, ohne dass das Spiel richtig fertiggestellt ist und besonders Übersetzer, die freiberuflich arbeiten, werden vor das Problem gestellt, dass sie einem Charakter Leben einhauchen sollen, ohne das Spiel jemals gespielt zu haben oder auch nur Screenshots davon zu sehen. Wenn die Lokalisierung eines Games wirklich gut werden soll, ist es notwendig, dass die Mitarbeiter direkt von Anfang an der Produktion beteiligt werden, sie genügend Zeit für die Bearbeitung haben und am besten noch direkt im Game sehen, ob die Übersetzung funktioniert.

Unfreiwillige Komik durch Übersetzungsfehler

Das Frustrierendste an dem Job eines Übersetzers ist, dass die Spieler und die Fachpresse natürlich meist nur die Fehler sehen. Diese Fehler können aber auch zu einer unfreiwilligen Komik führen, wie zum Beispiel in dem Spiel Baldur’s Gate. Die Zwerge im Spiel hatten in der Originalfassung einen starken Dialekt. Für die Übersetzung ins Deutsche entschied man sich deshalb für einen sächsischen Sprecher, der für viel Gelächter und negative Kritiken sorgte. Im Spiel Guild Wars 2 benutzt man einen Slickpack (eine Art Waffe) und spielt Belcher’s Bluff (ein Minigame). Übersetzt wurde das Ganze sehr fantasievoll mit Flutschsack und den Rülpserklippen, was in diesem Zusammenhang natürlich überhaupt keinen Sinn ergibt. Und aus den Bösewichten Dread-Host im Spiel SWTOR wird durch falsche Übersetzung ein Furcht-Wirt. Manchmal fehlen auch ganze Passagen, wie bei dem Game The Curse of Monkey Island. In einer Szene singt die Piratencrew von Gybrush Threepwood ein Lied, das aus der deutschen Übersetzung komplett gestrichen wurde. Die Vertonung und das Neuschreiben der Reime hätte zu viel Budget verbraucht.

Gaming-Übersetzungen sind harte Arbeit

Wer das nächste Mal beim Zocken einen Übersetzungsfehler im Spiel findet, der sollte sich nicht ärgern, sondern vielmehr dankbar sein für die wahnsinnige Arbeit, die ein Spieleübersetzer in dieses Game gesteckt hat. Fehler passieren schließlich uns allen und oft sind es die Umstände, die dazu führen, dass sich kleine Ungereimtheiten einschleichen. Und wer selbst mit dem Gedanken spielt, beruflich in dieses Genre einzutauchen, der sollte sich bewusst sein, dass dieser Beruf zwar sehr kreativ und abwechslungsreich ist, aber durchaus auch seine Schattenseiten hat, die es zu händeln gilt.

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Bradley Gervais

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